07.06.2019

Kurzinterview mit Ueli Traber

Kurzinterview mit Ueli Traber, Mitinhaber «Die Fliege» Velokurier St. Gallen.

Die Zusammenarbeit mit CAMION TRANSPORT startete bereits am 25. März 2019, also vor etwas mehr als zwei Monaten. Die Partnerschaft ist in dieser Kombination für beide Seiten Neuland. Noch bringt ein Diesel-Lastwagen die Sendungen zur Umschlagplattform beim Velokurier. Erste Erfahrungswerte liegen trotzdem vor. Ueli Traber, Mitinhaber vom Velokurier St. Gallen «Die Fliege» gibt auf die brennenden Fragen Antworten.


Als ihr beim Velokurier die Anfrage zur Zusammenarbeit bekommen habt, war die Zusage ein schneller spontaner Entscheid oder basiert dieser auf Analysen, sprich mehr als einem guten Bauchgefühl?

Ueli: Für uns war sofort klar, dass wir bei diesem Pilotprojekt dabei sein möchten. Wir sind der Meinung, dass die Belieferung der Innenstädte in Zukunft vermehrt via Microhubs erfolgt und die letzte Meile mit kleinen, emissionslosen Fahrzeugen absolviert wird. Wir haben unseren Standort vor drei Jahren entsprechend gewählt (Rampe, nahe an Innenstadt), um diesen Anforderungen zu genügen. Somit kann ich fast sagen, wir haben auf genau diese Anfrage gewartet.

Die Schnittstelle, sprich die digitalen Anforderungen waren recht schnell erfüllt. Wie habt ihr das beim Velokurier erlebt und haben sich die Prozesse zeitnah eingespielt?

Ueli: Der Start verlief problemlos. Die Prozesse haben sich sehr schnell eingespielt.

Ihr habt von CAMION TRANSPORT ein Cargo eBike (Modell Armadillo) und einen Cargo eScooter (Modell vRBike) zur Verfügung gestellt erhalten. Wie bewähren sich die beiden Lastenräder im Daily Business?

Ueli: Wir setzen aktuell, neben unseren eigenen Cargobikes, nur den Armadillo ein. Für einen Einsatz des vRBike fehlt uns neben den geeigneten Mitarbeitern das Volumen an passenden Sendungen. Der Armadillo ist ein sehr interessantes Fahrzeug für uns. Es bestehen jedoch einige «Kinderkrankheiten»: Der Motor ist nicht optimal für die Topografie von St. Gallen. Steigungen bringen das Fahrzeug schnell an seine Grenzen. Zudem besteht eine Unsicherheit bezüglich Zulassung durch das ASTRA. Das ist ein grundsätzliches Problem bei solchen Fahrzeugen. Es gibt unterdessen grosse Cargobikes und Fahrradanhänger mit denen ganze Paletten transportiert werden können, die jedoch in der Schweiz nicht zugelassen sind. Da ist meiner Meinung nach die Politk gefordert.

Der Fokus liegt also mehr auf dem Armadillo. Wie schaut es mit der Fahrtüchtigkeit aus, ist das Cargo eBike bisher zuverlässig oder gab’s auch schon Pannen?

Ueli: Wir hatten ein erstes Problem mit der Verkabelung der Elektronik. Es ist ein sehr junges Fahrzeug und entsprechend noch nicht in allen Details ausgereift. Wir konnten bei der Behebung des Problems jedoch auf die volle Unterstützung von CAMION TRANSPORT und des Herstellers zählen. Das hat sehr gut funktioniert.

Die beiden elektrisch betriebenen Kleintransporter sind mit der Beschriftung ein Eyecatcher. Wie sind die Reaktionen der St. Galler?

Ueli: Oft bleiben Passanten stehen und schauen dem Kurier nach. Die Reaktionen reichen von «Wow, so ein tolles Gefährt!» bis zu «Was ist denn das? Weder Fisch noch Vogel!» Wir fallen definitiv auf mit dem Armadillo.

Bei der Beladung des Armadillo sind Grenzen gesetzt. Welche Arten von Waren befördert ihr damit hauptsächlich? Und wie schaut es mit der Gewichtsverteilung aus?

Ueli: Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Pakete in den Armadillo passen. Wir transportieren verschiedenste Waren in Paketen bis 30kg damit.


Danke für deine Informationen und Antworten.

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im Rahmen unserer Pilotphase «Emissionsfrei in die Innenstadt». In ein paar Monaten haben wir mit Sicherheit wieder einige aufschlussreiche Aspekte mehr.


Bilder: CAMION TRANSPORT / Die Fliege Velokurier